Tag der offenen Tür trotz Regen erfolgreich!

Am Sonntag, den 8. Mai ließen sich die Bienenkundler der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in die Honigtöpfe schauen und öffneten ihre Labore und Betriebsräume für interessierte Bürger und Imker. Trotz strömenden Regens, Muttertag und Eurocity-Fest in der Innenstand Münster informierten sich fast 300 Besucher über die Arbeit des Bieneninstitutes in Münster. Auch aus den Niederlanden war eine Imkergruppe angereist.

 

Zentrales Thema der Veranstaltung war die Werbung für neuen und jungen Nachwuchs, leidet die Imkerschaft doch sehr an Mitgliederschwund und zunehmender Überalterung. Allein in den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Völker in NRW um

20 % zurückgegangen, es gibt kaum mehr als 2 Bienenvölker je Quadratkilometer. Hielten die Imker in den 50er Jahren noch 10-12 Bienenvölker, so sind es heute im Durchschnitt kaum noch 7 Wirtschaftsvölker.

 

Dr. Mühlen, Leiter der Bienenkunde, zeichnete in seinen Eröffnungsvortrag ein düsteres Bild, fürchtet man doch bald um die Bestäubungssicherheit nicht nur bei landwirtschaftlichen Kulturen sondern vor allem in der freien Landschaft. Die Honigbiene muss heute schon in vielen Bereichen die fehlenden Wildbienen ersetzen. Gerade für eine flächendeckende Bestäubung in der Landschaft ist ein dichtes Netz kleiner Bienenstände unverzichtbar. Diese Grundversorgung könnte gerade durch die Freizeit- und Nebenerwerbsimkereien sichergestellt werden, gäbe es nur genügend Imkernachwuchs. Dort, wo Bienen Nektar und Blütenstaub sammeln, sind die Pflanzengesellschaften artenreich, gibt es genug Sämereien und Früchte für eine Vielzahl an Tieren. Dort, wo es keine Imker mehr gibt, fallen die Obsternten mager aus.

 

Aber auch die Honigbiene als wildlebendes Insekt kann als ausgestorben gelten. Zu wenig Nahrung gibt es für die Völker, müssen sie doch mehr als 20 kg Honig für die Überwinterung in den Wachszellen ihrer Waben einlagern. Aber auch natürliche Hohlräume als Behausung für die Bienenschwärme sind Mangelware geworden. So findet man, nach Mühlen, immer häufiger Schwärme, die ihre Waben frei bauen, da sie keine Behausung finden konnten. Ohne Imker wäre der Fortbestand der Honigbiene nicht sicher.

 

So warb man auf dem Tag der offenen Tür für Imkernachwuchs, zeigte die tägliche Arbeit des Imkers an den Völkern, nahm dem interessierten Laien die Angst vor Stichen, warb für mehr Toleranz und Akzeptanz in der Bevölkerung. Natürlich gab des auch verschiedene Honigsorten zum Verkosten und jede Menge Informationen zum Wildbienenschutz. Der Förderverein Apis e.V. sorgte mit Honigwaffeln und Grillwürstchen für das leibliche Wohl der Gäste.

 

Wer sich für die Imkerei interessiert kann bei der Landwirtschaftskammer NRW Lehrgänge für Jungimker besuchen. Der nächste Kurs beginnt am 20 Mai 2005.