Apisticus-Tag Münster 2016

Grußwort Präsident Frizen 25. Apisticus-Tag Münster 2016

Samstag 12. Februar 2016 um 13:00 Uhr im Atrium des Speicher 10
An den Speichern 10, 48157 Münster-Coerde

Anrede ….

Ich begrüße Sie ganz herzlich hier im Atrium des Speichers 10 in Münsters Norden zum 25. Apisticus-Tag Münster, 25 Apisticus-Tage in Folge seit 1992.

Was ist dieser Apisticus-Tag? Wofür steht dieses kaum fehlerfrei auszusprechende Wort, das Wilhelm Busch erfand, um einen wissensdurstigen Bienenfreund zu beschreiben?

Ist er eine Fortbildungsveranstaltung, eine Fachtagung, eine Imkermesse, ein Treffpunkt für alle wissensdurstigen Bienenfreunde, Imker und Wissenschaftler aus Deutschland und den angrenzenden Europäischen Staaten, ein Muss für jeden bienenkundlich Interessierten? Ja! Man trifft sich hier, um Wissen aufzunehmen, Erfahrungen auszutauschen, mit Kollegen zu diskutieren, zu streiten und zu erfahren, was es alles Neues über Imkerei und Bienenkunde zu bestaunen gibt.

Heute findet zum 25. Mal der Apisticus-Tag Münster statt. Seit 1992 haben über 24.000 interessierte Bienenfreunde den Weg nach Münster gefunden. Immer waren es brennende Themen, die kontroverse, oft heftige Diskussionen in der Imkerschaft auslösten. Rückstände in Honig und Wachs von Varroaziden und Pflanzenschutzmitteln, Gefahren der Gentechnik für Landwirtschaft und Imkerei wurden genauso thematisiert, wie das Bienensterben im Oberrheingraben im Jahre 2008. Themen wie Umwelt- und Naturschutz, Verbesserungen der Bienenweide, Imkerwerbung, Vermarktung und Honigqualität wurden aus vielen Perspektiven beleuchtet. Aber auch Honig als Genussmittel in der feinen Küche, Honig in der Homöopathie, der Apitherapie, fand Raum und Platz auf den Apisticus-Tagen. Wissenswerte Informationen zu Bienenkrankheiten, zu neuen und alten Parasiten, zu modernen und traditionellen Zuchtrichtungen, zu historischen und zukunftsweisenden Betriebsweisen wurden von allen namhaften Wissenschaftlern und engagierten Praktikern vermittelt.

Ich glaube, es ist nicht zu viel gesagt, zu postulieren, dass der Apisticus-Tag dazu beigetragen hat, die Imkerei aus der verstaubten Mottenkiste hervorzukramen und zu einer modernen, jungen und weltoffenen landwirtschaftlich orientierten Tierhaltung zu entwickeln.

Heute erwarten wir mehr als 3.000 Gäste, die an zwei Tagen die Speicherstadt bevölkern werden, auf fast 3.000 qm Fläche werden 112 Firmen und Organisationen ihre Produkte feilbieten. Der wissensdurstige Imker, der Apisticus, wie Wilhelm Busch ihn nannte, wird an 28 Programmpunkten, Vorträgen, Seminaren, Workshops und Vorführungen seinen Wissensdurst stillen können. Teilweise wird es drei parallele Veranstaltungen geben. Die Via Mièle, die Genussmeile des Honigs und die Kochvorführungen des Ehepaares Gebauer vom Rottaler Bienenhofs sind schon Tradition. Erweitert wurde die Kinderecke, in der den Jüngsten mit Spielen, Basteleien, Kerzendrehen oder Schminken die Bienen näher gebracht werden sollen. Sie ist jetzt in Raum 01 in der ersten Etage untergebracht und wird in bewährter Weise von Daniela Struß geleitet. In Raum 09 am Ende des Forums in der ersten Etage wird Frau Professorin Margot Steinel von der Universität Anhalt in Bernburg mit ihren Studenten Honiganalytik zum Anfassen präsentieren und zusammen mit dem Honigprüfer des Landesverbandes, Heinz Wilpers, alle Fragen rund um Honig beantworten. Diese Spezialisten helfen bei der Beurteilung Ihrer Honige, informieren und beraten im direkten Gespräch und kalibrieren auf Wunsch Ihre Handrefraktometer.

Ja selbst Honigmassagen und Wellness können Sie an diesem Wochenende genießen. Der Apisticus in Persona unterhält Sie in den engen Wegen der Imkermesse. Zwei Tombola-Veranstaltungen mit Preisen in Höhe von über 4.000 EUR, gestiftet von den Ausstellern und Veranstaltern, sind wohl ein erfrischend, lebendiges Ereignis und ein Muss für jeden Besucher.

Wir schätzen uns glücklich, dank des Fördervereins Apis e.V., Ihnen fast alle aktuellen imkerlichen und bienenkundlichen Fachbücher anbieten zu können. Am Bücherstand finden Sie alles, was Ihnen noch für den Bücherschrank fehlt. 17 von Dr. Mühlen und seiner Arbeitsgruppe verfasste und herausgegebene Broschüren können Sie dort ebenfalls erwerben.

Meine Damen und Herren, heute verleihen wir auch zum 11. Mal den Apisticus des Jahres, einen Ehrenpreis der Veranstalter des Apisticus-Tages. Dies ist eine „Auszeichnung, mit der besondere Verdienste ausgezeichnet, herausragende Ereignisse gewürdigt oder besondere Tätigkeiten einzelner Persönlichkeiten, Vereinigungen oder Institutionen herausgestellt werden sollen.“ So der Wortlaut der Vergaberichtlinien. Zwei hochkarätig besetzte Kommissionen wählen aus den Vorschlägen, die auch aus der Imkerschaft an uns herangetragen werden, jedes Jahr einen würdigen Vertreter aus. Neben Ministerialbeamten, Wissenschaftlern wurden auch Buchautoren, Praktiker, Naturschützer ja sogar der Leiter eines Bienenmuseums ausgezeichnet. Im letzten Jahr erhielt den Preis der Filmemacher Donat Waltenberger die Auszeichnung. Wer den Ehrenpreis in diesem Jahr erhalten wird, ist noch geheim. Das was schon feststeht, ist, dass wieder die Harfenistin Luzinde Hahne den musikalischen Rahmen um die Feierstunde gestalten wird. Heute zu Ehren des 25. Apisticus-Tages wird sie ein eigens für diese Veranstaltung komponiertes Musikstück uhraufführen und uns in der Feierstunde präsentieren.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, das Bieneninstitut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ist ein modernes, lebendiges und zukunftsorientiertes, für alle Fragen und Themen offener Ort, der sich der Imkerschaft und den Bienen verpflichtet fühlt.

Aus unserem Hause stammen viele Projekte, die in enger und fruchtbarer Zusammenarbeit mit den Landesverbänden aus NRW, den deutschen Bieneninstituten und Fachbehörden auf den Weg und ins Leben gebracht wurden.

Die Internetplattform „Die Honigmacher“ wurde Mitte des Jahres um ein 5. Lernmodul zur Anfängerschulung erweitert. Online-Prüfungen mit Zertifikat können nun für drei Lernmodule absolviert werden. Ein Highlight, dass in den letzten Jahren auf den Weg gebracht wurde und anfänglich viel Gegenwind und Diskussionen mit sich brachte, ist die Marke „QM Honig Imkerei“. Im Auftrag für den Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker wurde ein Qualitätsmanagement System erarbeitet, das es auch Freizeitimkereien mit wenigen Völkern möglich macht, sich zertifizieren zu lassen und dies auch finanziell stemmen zu können. Derzeit sind 6 Betreibe in NRW zertifiziert und weitere sind in Vorbereitung. Über die Hintergründe der Zertifizierung können Sie sich beim Obmann des Landesverbandes Herrn Peter Leuer in Raum 05 erkundigen.

In Zusammenarbeit mit dem Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker werden wir in diesem Jahr erneut 36 Bienensachverständige, und als neue Fortbildung 36 Schulungsreferenten ausbilden. Multiplikatoren, die in der Region, in den Vereinen vor Ort die Imker fachkundig schulen werden und somit den verlängerten Arm der münsteraner Fachkompetenz darstellen.

22.000 Abonnenten des Infobriefes Bienen@Imkerei erhalten 28-mal im Jahr via Mail und Internet aktuelle Anweisungen und Ratschläge für die imkerlichen Betriebsweisen. Ein Projekt, das, von unserem Kooperationspartner in Mayen ins Leben gerufen, zunächst mit Münster organisiert wurde. Heute nun wirken fast alle Bieneninstitute mit.

Sie sehen, meine Damen und Herren, dass ein interessantes, vielfältiges und buntes Programm auf Sie wartet. Ich wünsche Ihnen lebhafte Diskussionen und einen erfolgreichen 25. Apisticus-Tag Münster.

Münster, den 11. Februar 2015

Johannes Frizen
Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfale