Dr. Jens Pistorius
Institut für Bienenschutz, Braunschweig
Aktuelle Entwicklungen im Bienenschutz

Die Arbeiten des JKI im Bereich Bienenschutz sind Imkern vor allem durch die Untersuchung von Bienenschäden mit Verdacht auf Vergiftungen bekannt: auch bisher gab es eine Arbeitsgruppe „Bienenschutz“ im JKI, die in den Instituten A (Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland) sowie ÖPV (Ökologische Chemie, Pflanzenanalytik, Vorratsschutz) angesiedelt war.

2016 wurde das Institut für Bienenschutz als eigenständiger Bestandteil des Julius Kühn-Instituts (JKI), Bundesfor­schungsinstitut für Kulturpflanzen, und damit der Ressortforschung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gegründet.

In den vergangenen Jahren sind sowohl der Beratungsbedarf für Politik und Behörden wie auch der Forschungsbedarf zum Bienenschutz enorm gestiegen. Das Anliegen des Instituts ist, Honigbienen und Wildbienen zu schützen, ihre Lebens- und Ernährungsgrundlagen zu erhalten und zu verbessern und die Bienenvölker gesund und vital zu erhalten.

Neben den bisherigen Arbeiten, die mit der Institutsgründung deutlich ausgeweitet werden, wie der Untersuchungsstelle für Bienenvergiftungen und der Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln wurde im JKI in den vergangenen Jahren der Forschungsbereich aufgebaut. Die Forschungs-, Bewertungs- und Beratungskapazitäten als auch der Aufgabenumfang werden mit der Institutsgründung wesentlich erweitert und künftig auch verstärkt die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf Wildbienen und Hummeln untersucht.

Im Vortrag anlässlich des 26. Apisticus Tags in Münster werden die bisherigen Arbeiten des Arbeitsbereichs Bienenschutz und die aktuellen Forschungsfelder, die vielfältigen neuen Aufgaben, und künftige Forschungsgebiete sowie der Stand der Entwicklung des Instituts vorgestellt. Darüber hinaus werden die aktuellsten Auswertungen zu den zur Untersuchung auf Verdacht einer Bienenvergiftung in Deutschland, den am häufigsten nachgewiesenen Wirkstoffen und Einschätzung der Herkunft der Wirkstoffe analysiert. Darüber hinaus werden einige Beispiele aktueller Forschungsvorhaben und Forschungsergebnissen des Instituts, wie zu vergleichenden Untersuchungen von Honigbienen, Wildbienen und Hummeln, Untersuchungen des Risikos durch Beizstaubabdrift und Untersuchungen zur Effekten von Tankmischungen mit verschiedenen Pflanzenschutzmitteln vorgestellt.