Preisträger Umweltpreis Münsteraner Bienenkunde

Dr. Martin Berges, der Direktor der Landwirtschaftskammer NRW,  verlieh am Sonntag den 03. März 2019, im Rahmen des Apisticus-Tages 2019, erstmalig den Umweltpreis der Bienenkunde der Landwirtschaftskammer NRW.

38 Bewerbungen waren in der kurzen Zeit der Bewerbung eingegangen. Dr. Berges hob in seinen einleitenden Worten hervor, dass bei den vielen sehr interessanten Einsendungen die Entscheidung für die Jury-Mitglieder nicht leicht war.

Urkunde und Preisgeld überreichte er zusammen mit Dr. Felix Austermann, dem Leiter des Fachbereichs Tierzucht und Tierschutzrecht sowie mit Dr. Marika Harz, der Referentin für Bienenkunde.

So wurden drei Preise verliehen, um aus den vielen Bereichen der Projekte möglichst alle Interessensgebiete abzudecken:

Preis für Schulen und Schülergruppen: dotiert mit einem Preisgeld von 1.000 EUR

Preis für Vereine und Einzelpersonen: dotiert mit einem Preisgeld von 750 EUR

Preis für langjähriges Engagement: dotiert mit einem Preisgeld von 250 EUR

Preisträger Schulen und Schülergruppen

Die Freie Waldorfschule Münster zeigt in vielfältiger Weise wie Natur- und Artenschutz im Lehrplan verschiedener Jahrgänge eingebaut und nachhaltig gestaltet werden kann. Es werden damit nicht nur Kompetenzen in den Bereichen der Imkerei vermittelt, sondern im Besonderen die Themen Artenvielfalt und Naturschutz. Die Honigbiene fungiert dabei als Botschafterin für einen verantwortungsvolleren Umgang der Kinder und auch der Erwachsenen mit der Natur.

Die „Freien Waldorfbienen Münster“ haben sich Honigbienen, Landschaft und Artenschutz zum Ziel gesetzt und werden auch in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen eine interessierte Öffentlichkeit informieren.

Diese Ideen und Aktivitäten haben aber nicht allein den Ausschlag für diese Auszeichnung gegeben. Ganz besonders hat die Jury die Arbeit einer Schülerin über das „Anlegen einer Wildblumenwiese und den Bau eines Insektenhotels“ beeindruckt. Wenn Schüler durch engagierte Lehrer ermuntert und gefördert werden, sich detailliert mit einem solchen Thema des Artenschutzes zu beschäftigen, dann hat es für uns Vorbildcharakter. Dieser ganzheitliche Ansatz in der Betrachtung des Natur- und Artenschutzes, verbunden mit einer nachhaltig angelegten Wirkung überzeugte.

Preisträger Vereine und Einzelpersonen

Das Gestalten und Erhalten seiner Umwelt hat der Verein für Gartenkultur und Heimatpflege Schaephuysen e. V. aus einer Karnevalslaune heraus umgesetzt. Im Jahr 2018 wurde auf Initiative eines Rheurdter Freundeskreises einmalig ein Wettbewerb für artenreiche Gärten in ihrem Ökodorf durchgeführt. Ziel war es, artenreiche Gärten für die Verbesserung der Lebensräume für Insekten und die Erhöhung der Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. Durch die Einbeziehung vieler Gartenteilnehmer haben Sie die Bürger für dieses Thema sensibilisiert und erreicht, etwas für die Insekten- und Artenvielfalt zu bewegen.

Diese Vorgehensweise hat ganz neue Perspektiven ermöglicht, und viele Ideen der unterschiedlichsten Art zum Vorschein gebracht. Dieses Projekt zeigt ganz deutlich, was jeder Einzelne ohne viele Vorgaben umsetzen kann.

Preisträger langjähriges Engageme

Der Imkerverein Bad Salzuflen hat bereits in den siebziger Jahren begonnen, sich neben der Bienenzucht auch dem Erhalt der Wildbienen zu widmen. Früh wurde erkannt, dass Wildbienen erheblich zur Bestäubungsleistung beitragen und damit für unser Ökosystem unverzichtbar sind. Als 1985 der Rat der Stadt Bad Salzuflen begann, eine Einrichtung zur Umweltbildung zu planen, arbeitete der Imkerverein an der Umsetzung mit und wurde Mitglied im Trägerverein. Daraus entstand das heutige Umweltzentrum Heerser Mühle.

Der Imkerverein ist seither mit vielen Aktionen tätig geworden, um nur einige zu nennen, Nisthilfen für Wildbienen, die Errichtung eines Bienenweidelehrpfades oder das Anlegen von Blumenwiesen durch die Vereinsmitglieder. Inzwischen pachtet der Verein sogar eine 6500 qm große Fläche, die seit 2013 mit mehrjährigem Saatgut eingesät wird. Dies hat dazu geführt, dass im letzten Jahr eine wesentliche Erweiterung der Blühflächen durch die Stadt erfolgte. Bürger der Stadt wurden durch kostenloses Saatgut animiert, sich zu beteiligen; der Imkerverein übernahm mit dem Umweltzentrum Heerser Mühle im Wesentlichen die Beratung. Darüber hinaus versucht der Verein durch seine kontinuierliche Arbeit, Bürgern die Wichtigkeit von Insekten näher zu bringen, dazu gehört es auch, als Ansprechpartner beim Auftreten von Hornissen, Wespen und Wildbienen da zu sein.

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Umweltpreis Vergaberichtlinien

Umweltpreis
des Aufgabenbereiches Bienenkunde an der
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Zur Förderung von bienenkundlichen, imkerlichen Projekten des Natur- und Artenschutzes.

Vergaberichtlinien

§1 Präambel

Der „Umweltpreis des Aufgabenbereiches Bienenkunde an der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen - Zur Förderung von bienenkundlichen, imkerlichen Projekten des Natur- und Artenschutzes“ ist eine Auszeichnung mit der herausragende Projekte zur Förderung des Natur- und Artenschutzes in den Bereichen Bienenkunde und Imkerei gewürdigt werden sollen.

Der Preis ist eine besondere Auszeichnung. Er soll dazu dienen:

  • die Imkerei und ihre Verbundenheit zu Natur und Umwelt zu würdigen und öffentlichkeitswirksam darzustellen,
  • die oben bezeichneten Handlungen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen,
  • der Imkerschaft bewusst zu machen, wie von verschiedenen Personen, Vereinigungen oder Institutionen das Handeln der Imker in vielfältiger Weise positiv beeinflusst wird,
  • den Apisticus-Tag und den Verein APIS e.V. bekannt zu machen.

Der Umweltpreis ist mit einer attraktiv gestalteten Urkunde und einem Preisgeld verbunden.

§ 2 Kriterien der Verleihung

Der Umweltpreis kann an jede natürliche oder juristische Person, Personengruppen, Arbeitsgemeinschaften oder Institutionen des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen werden. Eine erneute Auszeichnung eines Preisträgers ist möglich.

Beispielhafte Bereiche für solche Aktivitäten können sein:

  1. Arten- und Naturschutz im Bereich der Wildbienen, Bienen und Bestäuberförderung
  2. Förderung des Imkerwesens
  3. Verbesserungen des Nahrungsangebotes von Wild- und Honigbienen
  4. Schulprojekte, Schülerfirmen und weitere pädagogisch, didaktische Projekte u.a. auch von Lehrbienenständen, Biologischen Zentren und vergleichbaren Organisationen

§ 3 Vorschlag der Kandidaten

  1. Jeder Imker und Nicht-Imker ist vorschlagsberechtigt.
  2. Die Vorschläge müssen bis zum Februar des Jahres bei der Bienenkunde der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster in Schriftform eingereicht werden.
  3. Dem Vorschlag ist eine kurze Begründung beizufügen, welche die besonderen Verdienste des Kandidaten hervorhebt.
  4. Die in § 2 angeführten Kriterien für die Verleihung sind in der Begründung zu berücksichtigen.

§ 4 Die Jury

Über die eingereichten Bewerbungen entscheidet eine Jury, die sich aus den Mitgliedern der Bienenkunde und weiteren von diesem Personenkreis ausgewählten Personen zusammensetzt. Den Vorsitz dieser Jury übernimmt die Referentin für Bienenkunde der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bzw. eine von ihr benannte Vertretung.

  1. Aufgaben der Jury
  2. Die Jury sichtet die eingesandten Vorschläge und wählt die Preisträger aus.
  3. die Jury

Mitglieder der ersten Jury sind:

  • Dr. Marika Harz, Referentin für Bienenkunde
  • Dr. Felix Austermann, Leiter Fachbereich 71 Tierhaltung & Tierzuchtrecht
  • Marlene Backer, Dipl. oec. troph, Fachberaterin
  • Mechtild Pöpping-Segbert, Hauswirtschaftsmeisterin
  • Lars Meike, Imkermeister
  • Dr. Werner Mühlen, Referent für Bienenkunde, a.D.
  • Dr. Roland Otto, ehem. Leiter des Veterinäramtes der Stadt Münster, a.D.
  • Alfons Pohlmann, Vorsitzender APIS e.V.

Die Jury ist beschlussfähig, wenn mindestens vier der benannten Mitglieder anwesend sind. Sie tritt jeweils im Februar des Jahres zusammen.

Die Jury prüft die ausgewählten Vorschläge und wählt hieraus die Preisträger aus. Die Wahl erfolgt mit einfacher Mehrheit. Über die Auswahl ist strenges Stillschweigen zu wahren. Die Kommission wählt Personen aus, welche die Laudationes formulieren und auf der Verleihung vortragen sollen.

Die feierliche Preisverleihung findet auf dem jeweils der Sitzung folgenden Apisticus-Tag statt.

Münster, den 31. Dezember 2018

Dr. Marika Harz
Referentin für Bienenkunde an der
Landwirtschaftkammer Nordrhrein-Westfalen